Geschichten erfunden und zu Papier gebracht hat Andy Klemm schon als er noch in die Grundschule ging. Heute ist er 47 und sagt: „Einen Verlag zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto.“ Glück gehabt! Und sicher auch eine gehörige Portion Talent, darf man ihm gratulieren. Denn sein erster Roman „Salomè – das Blut der ersten Sünde“ ist Ende September im Weltenbaum-Verlag erschienen. Die Fortsetzung ist bereits fertig und soll 2023 auf den Markt kommen. Band 3 ist ebenfalls auf dem Weg.
Lesen und schreiben ist Andy Klemms große Leidenschaft. Schon immer. Am liebsten mag er Fantasy, „aber ich lese auch Texte von Goethe oder dem Marquis de Sade und vielen anderen Autoren“, ist Klemm Genre-übergreifend unterwegs. Auch Geschichts-Wälzer liest er gern, weil er es mag, in andere Zeiten abzutauchen und Dingen auf den Grund zu gehen. Mit 16 Jahren hat er eine Fan-Fiction-Kurzgeschichte (damals ging es um die Teenage Mutant Ninja Turtles) geschrieben, die es in einen Sammelband geschafft hat. Es folgten viele weitere (kleinere) Veröffentlichungen. Richtig stolz ist er jetzt auf den 340 Seiten starken Fantasy-Roman, der (nach den obligatorischen zahlreichen Absagen) beim Weltenbaum-Verlag auf Anhieb gut ankam. „Die Chemie passte und wir waren uns schnell einig“, ist Klemm froh, ein professionelles Team an seiner Seite zu wissen, das ihn auch weiterhin begleiten möchte.
In seinem historischen Fantasy-Roman nimmt der Klever seine Leser mit ins 15. Jahrhundert. Während der 100-jährige Krieg wütet, flieht die junge Waise Salomè aus dem Kloster und macht sich von Frankreich aus auf den Weg nach Afrika. Unterwegs trifft sie auf einen desertierten englischen Soldaten, der sie fortan begleitet. Auf ihren Fersen: Kinder der Nacht („den Begriff Vampire mag ich überhaupt nicht“), die sie jagen, weil in ihrem Blut ein „Geschenk schlummert, das ihr Leben prägen wird“… „Der Plot der Geschichte ist aber die Reise“, betont Klemm, dass die „Kinder der Nacht“ eher eine Nebenrolle einnehmen. Dass sie in seinem Roman aber nicht fehlen können, dürfte auch an Klemms Lieblings-Autorin liegen, der im vergangenen Jahr verstorbenen Anne Rice. Sie wurde vor allem durch ihre zwölfbändige Chronik der Vampire bekannt. Ihr 1976 veröffentlichter Debüt-Roman „Interview mit einem Vampir“ wurde 1994 mit Brad Pitt, Tom Cruise und Kirsten Dunst in den Hauptrollen überaus erfolgreich verfilmt. „Anne Rice war für mich immer eine Quelle der Inspiration“, sagt Klemm.
Kreativität ist das Markenzeichen des 47-jährigen Familienvaters, der als Hauswirtschaftliche Hilfskraft in einem sozialen Beruf zuhause ist. „Ich unterstütze ältere oder in ihren Alltagskompetenzen geschwächten Menschen in ihrem Umfeld“, erklärt Andy Klemm. Seine Freizeit nutzt er, um zu lesen, zu schreiben oder um Musik zu machen. „Ich habe lange Zeit in einer Country-Rock-Band gespielt und viele Texte geschrieben“, sagt er. Nebenbei hilft er auch Daniel Schuster und Sebastian Schminke mit der „Hörspielwerkstatt 2020“, wenn es darum geht, aus Geschichten eine Hörspiel-Fassung zu machen. „Das ist auch ein ganz tolles Projekt“, findet er und hilft mit, wo er kann.
Vorgestellt hat er sein Roman-Debüt Anfang Oktober im Kulturcafé Vintage Circle. Es würde ihn freuen, wenn er weitere Lesungen halten und sich mit den Zuhörern austauschen könnte. „Viele Nachfragen und Rezensionen kommen von Bloggern oder jüngeren Frauen zwischen 18 und 30 Jahren“, scheint Andy Klemms Geschichte hier besonders gut anzukommen. „Eine richtige Zielgruppe gibt es aber eigentlich nicht“, sagt er. Denn neben der Liebesgeschichte (natürlich funkt es zwischen Salomè und dem Soldaten) und den „Kindern der Nacht“ geht es ihm auch darum, die Leser mitzunehmen auf eine Reise in die Vergangenheit. „Ich möchte zeigen, wie die Menschen damals gelebt haben und natürlich geht es auch um die historischen Wegmarken“, erklärt er.
Kontakt und weitere Infos zu Autor und Buch findet man unter www.andyklemm.de.
